Die am häufigsten eingesetzten Desinfektionsverfahren zur Wasseraufbereitung sind:
Die Desinfektion von Trinkwasser ist essenziell, um die Verbreitung wasserbedingter Krankheiten zu verhindern und eine sichere Trinkwasserqualität zu gewährleisten. Hierfür kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die auf chemischen Bioziden, thermischer Desinfektion oder UV-Strahlung basieren. Doch jede dieser Methoden bringt eigene Nachteile mit sich – sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Umwelt. Vor diesem Hintergrund wird zunehmend nach umweltschonenden und risikoärmeren Alternativen gesucht, die genauso effektiv sind und ohne die Nachteile der herkömmlichen Verfahren auskommen.
Die Verwendung chemischer Biozide zur Wasserdesinfektion birgt erhebliche gesundheitliche und umweltbezogene Risiken. Insbesondere bei der Verwendung von Chlor können Nebenprodukte entstehen, darunter Trihalogenmethane (THMs) und Haloessigsäuren, die potenziell krebserregend sind. Darüber hinaus hinterlassen Biozid-Rückstände oft toxische Spuren, die Wasserorganismen in der Natur schädigen können. Ein wiederholter Einsatz solcher Desinfektionsmittel begünstigt zudem die Entwicklung resistenter und widerstandsfähiger Mikroorganismen, was langfristig die Wirksamkeit dieser Stoffe beeinträchtigen kann. Biozide können auch bei älteren Installationen unvorhersehbare und irreparable Schäden an der Trinkwasserinstallation verursachen.
Aus diesen Gründen ist der Einsatz von Bioziden zur Trinkwasserdesinfektion stark reglementiert. Ab dem 1. Januar 2025 gilt ein Selbstbedienungsverbot für Biozidprodukte im Einzel-, Versand- und Onlinehandel, um den unkontrollierten Zugang und potenziellen Missbrauch einzuschränken.
Die thermische Desinfektion von Trinkwasser ist ein umstrittenes Verfahren, da es zahlreiche Nachteile mit sich bringt. Standardmäßig eingesetzte Heizspiralen sind primär dafür ausgelegt, Wasser zu erwärmen, jedoch nicht, um Bakterien wirksam zu bekämpfen. Selbst von Fachleuten aus dem Bereich der Gas- und Wasserinstallation wird die Wirksamkeit dieses Verfahrens nicht bestätigt. Zudem erfordert es einen erheblichen Energieaufwand, um die benötigten Temperaturen von 70 bis 80 °C zu erreichen, und führt zu einem hohen Wasserverbrauch, da das gesamte Leitungssystem durchgespült werden muss. Dies kann die Materialien der Trinkwasserinstallation schädigen, die Gefahr von Verbrühungen erhöhen und die Verkalkung des Systems fördern.
Neben den hohen Wartungs- und Energiekosten und der nur kurzfristigen Wirksamkeit besteht die Gefahr, dass Mikroorganismen aus Blind- und Stichleitungen in die gespülten Leitungsbereiche (Zirkulationsleitungen) zurückwandern können, was das Verfahren ineffizient macht. Hinzu kommt, dass die thermische Desinfektion nicht als offizielles Desinfektionsverfahren nach § 20 der Trinkwasserverordnung anerkannt ist.
Die UV-Desinfektion ist eine weitere Methode zur Desinfektion von Trinkwasser, deren Effektivität jedoch stark von der korrekten Anwendung abhängt. UV-Licht im Bereich von 250 bis 270 nm (UVC) schädigt die Erbsubstanz von Bakterien und Schimmelpilzen und hemmt so deren Wachstum oder tötet sie ab. Entscheidend für eine hohe Desinfektionsleistung ist die Verweilzeit des Wassers in der UV-Lampe. Fließt das Wasser zu schnell durch den Kolben der UVC-Lampe, bleibt die Bestrahlung unzureichend und die Wirkung wird erheblich beeinträchtigt.
Eine vollständige Zerstörung der Mikroorganismen ist allerdings notwendig, da sie Schäden durch UV-Licht mithilfe körpereigener Prozesse, etwa durch spezielle Enzyme, rückgängig
machen können. Gelingt dies, besteht das Risiko eines verstärkten Wachstums und einer höheren Resistenz gegenüber UV-Strahlung.
Zudem kann die UV-Desinfektion keinen Biofilm entfernen, der sich in den Leitungen bildet und als Nährboden für Keime dient.
Die Verordnung (EU) Nr. 528/2012 fordert risikominimierte und nachhaltige Methoden für die Trinkwasseraufbereitung. Deshalb müssen Biozidprodukte bei Zulassungen und Verlängerungen mit nicht-chemischen Alternativen verglichen werden, um wirksame und umweltschonende Lösungen zu fördern. Innovative Verfahren zur Wasserdesinfektion sollen bevorzugt werden, wenn sie effektiver und nachhaltiger als die bestehenden sind.
Das VA-Hydro Complete System bietet eine solche Alternative. Es arbeitet ohne Biozide, thermische Desinfektion oder UV-Strahlung und bekämpft Legionellen sowie Biofilm durch Kavitation und Strömungsdynamik. Ein besonderer Vorteil ist die effektive Entfernung von Mikroorganismen und Biofilm auch in Tot- und Stichleitungen, was chemische, thermische und UV-Methoden nicht leisten können. So stellt das System eine effizientere, umweltfreundliche und kostengünstigere Desinfektionsmethode dar.
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Biozide | Thermische Desinfektion | UV-Desinfektion | Hydrophysikalisches Verfahren | |
Zerstörung von Mikroorganismen | JA | JA | JA | JA |
Entfernung von Biofilm | NEIN | NEIN | NEIN | JA |
Erreicht Tot- und Stichleitungen | NEIN | NEIN | NEIN | JA |
Entfernung von Biofilm in Stichleitungen | NEIN | NEIN | NEIN | JA |
Kostengünstig | NEIN | NEIN | NEIN | JA |
Regelmäßig neue Anwendungen | JA | JA | JA | NEIN |
Auswirkungen auf die Umwelt | JA | JA | JA | NEIN |
Sichere Anwendung | NEIN | NEIN | NEIN | JA |
Resistenzbildung der Mikroorganismen | JA | JA | JA | NEIN |
Materialbeanspruchung | JA | JA | JA | NEIN |
Einsatz in Mischinstallationen | NEIN | NEIN | JA | JA |
Einfache Bedienung | NEIN | JA | NEIN | JA |
Die Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten Text von Bedeutung für den EWR können Sie sich hier in deutsch im praktischen PDF-Format herunterladen.
Die Liste zulässiger Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren nach § 20 der Trinkwasserverordnung können Sie sich hier in deutsch im praktischen PDF-Format herunterladen.
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